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von »Pferde brauchen Geborgenheit«
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Pferdekopf vor Himmer

AUCH FÜR PFERDE GIBT ES ENGEL

(enthält werbende Inhalte)

»Ich denke manchmal, es gibt weniger Engel für Pferde, als es Pferde gibt, die einen helfenden und sie beschützenden Engel dringend brauchen würden.«

Gerade in der heutigen Zeit, in der uns vieles beunruhigt und ängstigt, in der wir uns Sorgen machen um uns und unsere Familien und Freunde, in der wir Halt und Rückzugsräume suchen, sind es gerade Pferde (und auch andere Tiere), die uns schöne Stunden schenken und für uns da sind. Umso trauriger ist es, dass immer mehr in Not geraten. Sei es durch gestiegene Tierarzt- und Futterkosten, durch erhöhte Einstellgebühren, durch Veränderung der Lebenssituation der Menschen oder leider auch durch mangelndes Verantwortungsbewusstsein.

Für Pferde, die sich in einer schlechten Lage befinden, ist es allein durch ihre Größe schwierig, sie gut und artgerecht unterzubringen. Es braucht Platz, Wissen und finanzielle Mittel. Ja, es gibt Gnaden- und Schutzhöfe, aber auch hier sind die Kapazitäten begrenzt. Zudem möchten sich viele Besitzer nicht von ihren Pferden trennen. Ihr Wunsch ist es, ihnen einen schönen Lebensabend mit dem vertrauten Menschen und in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Manchmal geht es auch nur darum, eine zeitlich befristete, kostenintensive Krankheitsphase durchstehen zu können.

Glücklicherweise gibt es immer wieder Menschen, die einen Großteil ihrer Zeit und Energie wie auch finanzielle Mittel aufwenden, um Pferden in Not zu helfen, und sich mit Erfahrung und Wissen für sie einsetzen … Engel für Pferde.

Über Social-Media bin ich auf die Gründerin des Vereins Pferdeengel – Wir für Pferde e.V.► aufmerksam geworden und diesen besonderen »Pferdeengel« möchte ich in diesem Beitrag vorstellen.

Marita Keßler-Blunk, die seit ihrer Kindheit Pferde liebt und mit ihnen aufgewachsen ist, hat einen Weg gefunden, in Not geratenen Pferden und ihren Besitzern zu helfen oder Schutzhöfe zu unterstützen. Das macht sie seit vielen Jahren. Sie hat den Verein »Pferdeengel« gegründet und engagiert sich ehrenamtlich einen Großteil ihrer Zeit für den Tierschutz und der Unterstützung von Gnadenbrotpferden.

Was mich fasziniert hat, ist die durchdachte und strukturierte Vorgehensweise bei Aktionen wie zum Beispiel der Weihnachtsverlosung oder auch der Zusammenarbeit mit Spendern und Unterstützern. Professionalität und ehrenamtliches Engagement in Kombination sind nach meiner Erfahrung (aus vielen Jahren freiwilliger und zeitintensiver Arbeit in verschiedenen Vereinen) perfekte Voraussetzungen, damit die Hilfe auch da ankommt, wo sie gebraucht wird und die Helfenden das Gefühl haben, in angemessener Weise beachtet zu werden, und ihre Unterstützung längerfristig aufrechterhalten. Beste Voraussetzungen für ein dauerhaftes Netzwerk für Pferde in Not.

Ich habe mich bei Marita zu ihrem Werdegang, ihrer Motivation und ihren Erfahrungen erkundigt und möchte mich sehr herzlich dafür bedanken, dass sie uns an ihrem Weg und ihrer Arbeit mit Pferden teilhaben lässt.

Liebe Marita, du hast den Verein »Pferdeengel – Wir für Pferde e.V.« 2021 in Gedenken an einen besonderen Pferdemenschen, deinen Vater, gegründet. War dies der Anfang deines Engagement und wie hat sich das Ganze entwickelt?

Wir haben vor der Vereinsgründung bereits ein Jahr Pferde unterstützt, in dem wir auf unserer Facebookseite „Pferdeengel Basar“ Verkaufsaktionen durchgeführt haben, bei denen 50 % an die Verkäufer gingen und 50 % an unsere Initiative, um Pferden zu helfen. Um das rechtlich alles auf sichere Füße zu stellen, habe ich den Verein gegründet.

Mein Vater ist 2019 gestorben und hat mir ein größeres Erbe hinterlassen, das ich ebenfalls für die Unterstützung von Pferden verwende. Er selbst hatte zeit seines Lebens Pferde und ich wollte mich zu seinem Gedächtnis um Pferde kümmern.

Ich selbst kann außer meinen beiden Pferden und einem Pflegepony nicht mehr aufnehmen. Deshalb habe ich nach einem Weg gesucht, etwas für Pferde in Not tun zu können. Dieser Weg war der »Pferdeengelverein«.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wieviel Aufwand und Bürokratie hinter der Gründung eines Vereins steht. Wie kamst du auf die Idee, einen solchen Verein zu gründen?

Ich liebe Pferde schon immer. Mein erstes Shetlandpony bekam ich mit fünf Jahren (heute bin ich dreiundfünfzig) und bis ich das Elternhaus zum Studium verlassen habe, war ich aktive Reiterin und Pferdebesitzerin. Meine Pferde und Ponys, die bis dahin bereits alle ihr Rentenalter erreicht hatten, blieben auf dem Bauernhof meiner Eltern. Mein Vater hat sich unter der Woche um sie gekümmert und ich war an den Wochenenden da.

Man kann sagen, dass ich ohne Pferde wohl nicht so gut durch meine Kindheit und Jugend gekommen wäre, denn ich habe mehrere chronische Erkrankungen, und die Ponys und Pferde waren immer mein Halt und Trost, und meine besten Freunde. Deshalb möchte ich Ihnen heute, wo es mir möglich ist, etwas als Dank dafür zurückgeben.

Wenn du Aktionen wie Weihnachtsverlosungen oder Basare durchführst, sind das ja sehr große Mengen an Preisen. Wie organisierst du die Lagerung, Durchführung und das Verteilen der Spenden?

Ich habe ein Team von neun Ehrenamtlichen um mich, die mich sehr aktiv unterstützen: Zum Beispiel Verkaufsbasare durchführen, Spendendosen aufstellen, bei verstorbenen Pferden, die wir begleitet haben, eine Trostkerze mit Karte verschicken, Adventskalenderaktionen durchführen oder die Homepage gestalten.

Wir haben in unserem Haus ein Zimmer, dass nur für die Lagerung von Spenden

vorgesehen ist. Die große Weihnachtsverlosung führe ich gemeinsam mit meinem Mann durch und Freunde helfen beim Versand der Pakete.

Außerhalb von Aktionen melden sich Menschen bei dir, die Hilfe und Unterstützung für ihre Pferde brauchen. Wie läuft die Zusammenarbeit ab und in welchen Situationen kannst du nicht weiterhelfen?

Ich erhalte viele Nachrichten per Messenger oder Mail, in denen ich um Rat gefragt werde. Hier geht es beispielsweise um die Fütterung von alten Pferden, um Krankheiten, um die Finanzierung und ähnliches. Das nimmt einen großen Teil meiner Vereinstätigkeit ein. Wir haben inzwischen einen »festen« Stamm von Haltern von Tierschutzpferden und Gnadenhöfen in der Kartei und diese unterstützen wir regelmäßig. Wenn ich passende Sachspenden von Privatmenschen oder Firmen erhalte, leite ich diese weiter.

Außerdem kann man sich im Notfall an uns wenden. Ich kläre dann mit den Pferdebesitzern die Notlage, erfrage die Anzahl der Pferde, deren Alter, Erkrankungen, lasse mir die momentane Situation erläutern, Equidenpässe in Kopie vorlegen und aktuelle Fotos vorlegen.

Wenn ich der Meinung bin, dass sich der Pferdehalter übernommen hat und keine Verbesserung der Lage abzusehen ist, oder er weitere Tiere aufnimmt, unterstützen wir auch nicht, sondern raten unter anderem zu einer teilweisen Abgabe der Pferde. Hier arbeiten wir mit Gnaden- und Schutzhöfen zusammen oder empfehlen Tierheime wie die Pferdeklappe oder die Ponyhilfe Vogelsberg. Wir sind nur ein kleiner Verein und können niemanden über einen längeren Zeitraum unterstützen, wenn eine Besserung der Situation nicht in Sicht ist.

Wieviel Zeit investierst du in die »Pferdeengel«?

Ich investiere täglich circa vier bis fünf Stunden für den Verein. Die Buchführung muss gemacht werden und Spendenbescheinigungen wollen geschrieben werden.

Ich bedanke mich bei allen Spendern persönlich, ob Firmen oder Privatmenschen.

Ich schreibe kleine Artikel zu unterschiedlichen Themen, frage bei Unternehmen um Unterstützung an, bestelle Futtermittel, berate Pferdehalter, teile Beiträge von uns unterstützenden Firmen, packe Spendenpakete und versende diese.

Ich halte Spender auf dem Laufenden, wofür wir die Spenden verwenden, in dem ich poste, wen wir womit unterstützen.

Ich führe zum Beispiel Pferdeschutztaleraktionen mit der Firma Happy Horse durch und vieles mehr.

Ich kann nur deshalb viel Zeit investieren, weil ich in Teilzeit als Psychologin, Diakonin und Sozialpädagogin am Schreibtisch von zuhause aus arbeite und bei uns mein Mann als Professor an der Universität Rostock hauptsächlich unser Leben finanziert.

Du hast selbst zwei Pferde und ein Pflegepony, die du in Eigenregie versorgst. Möchtest du über die drei Pferde etwas erzählen?

Mir gehören zwei Stuten: Lissy und Polly. Zudem kümmere ich mich um mein Pflegepony Klausi.

Lissy, meine einundzwanzigjährige Friesenstute, habe ich vor sechs Jahren als ehemalige Zuchtstute übernommen. Eigentlich wollte ich mir in dem Verkaufsstall ein anderes Pferd als Reitpferd für mich ansehen, aber dann fiel mein Blick auf Lissy, die mir im Paddock die ganze Zeit hinterher gelaufen ist. Sie sah einfach erbärmlich aus. So ein stolzes Pferd – physisch und psychisch vollkommen am Ende. Mein Vater war ein großer Friesenliebhaber und musste seine Pferde durch seine Erkrankung im Alter weitergeben. In diesem Moment dachte ich: »Okay, dann soll ich wohl mit einer Friesenstute meinen Weg weiter gehen.«

Meine Polly, eine circa sechzehnjährige Tinkerstute, habe ich ebenfalls in einem Verkaufsstall »gefunden«, als ich nach einem Kinderreitpony gesucht hatte. Sie stand in einer dunklen Ecke einer Scheune und starrte gegen die Wand. Ich bin hingegangen, aber sie hat nicht auf Ansprache reagiert und ich bat dann darum, sie mir näher anschauen zu dürfen. Sie wurde aus der Box geholt, schien mit allem abgeschlossen und sich aufgegeben zu haben. Halftern war kaum möglich und sie biss, wenn man ihr zu nahe kam. Sie sah erbärmlich aus: Starker Senkrücken, massives Übergewicht, fürchterliche Hufe, heftige Strahlfäule, Mauke und Raspe, Husten, Ekzemwunden und Parasiten.

Ich bin dann mit ihr eine ganze Weile spazieren gegangen und habe mich mit ihr »unterhalten«. Beim Spaziergang traf mich dann ihr Blick, der mir wirklich ins Mark ging, und der sagte: »Nimm’ mich mit, sonst ist das hier mein Ende.«

Kinder aus dem Stall verrieten mir dann, dass sie schon dreimal als »Kinderpony« verkauft und immer wieder zurück gebracht wurde. Da der Händler natürlich gewittert hatte, dass ich mein Herz bereits an dieses Pony verloren hatte, wollte er noch dreitausenundfünfhundert Euro für sie haben, obwohl man mir eigentlich hätte etwas geben müssen, damit ich sie mitnehme.

Ich gab ihm am nächsten Tag das Geld und habe Polly mitgenommen. Ich finde es nur erbärmlich und elendig, wie manche Menschen Pferde halten und sich verhalten!

Polly habe ich, unabhängig von ihrem Übergewicht, erst mal für ein ganzes Jahr auf die Weide gestellt. Einfach, damit sie wieder die Natur, den Wind, den Regen spüren kann, nachdem sie in dem Verkaufsstall vierundzwanzig Stunden an sieben Tagen der Woche in der verdreckten Box stand.

Wir haben uns am Anfang einfach nur zu ihr auf die Weide gesetzt und sie gedanklich mit Liebe umhüllt. Zu mir hat sie recht schnell Vertrauen gefasst, so dass wir all ihre gesundheitlichen Baustellen nach und nach abarbeiten konnten.

Heute, nach sechs Jahren, ist sie der Liebling der Kinder, wenn man ihr mit Vorsicht und Respekt begegnet. Beißen muss sie deshalb auch nicht mehr.

Ursprünglich kommt sie aus Irland und hat nun nach einer langen Reise bei uns ihren Hafen gefunden.

Klausi, das inzwischen circa zwanzigjährige Pony meines Verpächterbauerns, kam Hals über Kopf zu uns, da der Besitzer im Nachbardorf gestorben war. Er wäre zum Schlachter gegangen, wenn mein Bauer nicht ein so gutes Herz gehabt hätte. Ich versorge ihn und bezahle auch das meiste, da mein Bauer ihn eher wie eine seiner Kühe halten würde: Wasser, Weide und ab und an Heu reicht seiner Meinung nach.

Klausi kam aus jahrelanger Alleinhaltung, die ich sogar schon beim Veterinäramt angezeigt hatte, und stellte sich nach einem Klinikbesuch als Klopphengst heraus. Er kam mit großen gesundheitlichen Problemen, die Zähne waren katastrophal, die Hufe ebenso. Außerdem war er völlig verwurmt, hatte Haarlinge und ein massives Sommerekzem.

Anfänglich war er vollkommen außer Rand und Band, unhändelbar und musste alles von Anfang an lernen. Er stieg, biss, trat aus und lief ein halbes Jahr nur aufgescheucht am Zaun entlang.

Inzwischen haben wir seine gesundheitlichen Baustellen im Griff und er ist ein ruhigerer Genosse geworden. Er steht separat neben den Stuten, weil er sie besteigt und jagt. Er hat aber »Nasenkontakt« und sich inzwischen daran gewöhnt, dass er Pferdefreundinnen hat.

Welche Gedanken möchtest du abschließend noch mitteilen?

»Ich lege ganz viel Wert auf eine durchdachte Pferdehaltung mit viel Erfahrung. Ich erlebe oft, dass sich Menschen ein Pferd anschaffen, auch vermeintlich „retten“ und dann aber bereits zu Beginn sämtliche Ressourcen fehlen – die Kenntnisse, die langjährige Erfahrung, das Geld.

Deshalb ist es mir wichtig, öffentlich darüber aufzuklären.

Für mich sind meine Pferde mit meinen anderen Tieren das Allerbeste, was es gibt, aber sie machen mir auch die meisten schlaflosen Nächte. So ist es wohl manchmal, wenn man liebt.«

Alle Infos über die »Pferdeengel« gibt es auf der

Vereins-Website► oder auf Facebook► und Instagram►.

(Die Fotos in diesem Beitrag hat Marita Keßler-Blunk zur Verfügung gestellt.)

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